die größte Tempelstadt der Welt

Dienstag, 22. Januar 2013

Unmöglich, den Gesamteindruck der Ausmaße dieser Tempelstadt in Worte fassen zu wollen. Selbst tagelange Erkundungen mit dem Motorrad reichen nicht aus, überall gewesen zu sein und alle stillen Ecken erkundet zu haben. Zwischen gigantischen Anlagen aus Stein wuseln auf Ameisengrösse geschrumpfte Touristen auf den Hauptwegen, die wiederum ebenfalls in Zahlen und Nationen nicht anzugeben sind. Viele versuchen das Verarbeiten der Eindrücke dem Fotoapperat zu übergeben oder lassen selbst dies, indem sie Angkor zur Kulisse ihrer Selbstdarstellungen degradieren.

Die ganze Stadt wurde von einer Firma aufgekauft, die wiederum über satte Eintrittsgelder den Rahm abschöpft. Restauriert wird seltenst, und wenn, dann teilweise mehr als erschreckend stümperhaft. Die Datierungen sind widersprüchlichst, das wesentliche Wissen über die Anlagen fehlt fast ganz.

Vielerorts zeugen die Steine noch von dem Gestaltungdrang vor hundertden vor Jahren. Denn wo sich die Reliefs erhalten haben, findet sich keine Fläche, die nicht zumindest mit Ornamenten, Mäandern oder symmetrischen Mustern verziert wäre. Fast im gleichen Maße wird man aber beeindruckt von der Kraft der Natur, die sich ihren Boden gewaltig zurückerobert.

Zweifellos ist wohl jedem klar, der vor den Tempel-Ruinen der Khmer steht, dass die Ambition dieser Architektur nicht dekorativ war, dazu ist alles viel zu streng strukturiert, viel zu logisch aufgebaut, dazu stehen alle unzähligem Anlagen in einem unübersehbaren Zusammenhang und drücken so ein Wissen über die Welt und die Welten aus, das sicherlich auch den Nachkommen mitgeteilt werden sollte.

Es gibt einige "Einweihungskammern", zum Zwecke von Nachtoderfahrungen, manch einer hat es nicht überlebt oder wurde verrückt. und bei dem Anblick der stets individuellen Gesichter der hunderten von Asparas, die es zurück geschafft haben, beschleicht einen die Hoffnung, dass es ein *Drüben* geben muss, denn die nach innen gekehrte Seeligkeit, die sich in diesem geheimnisvollen Lächeln widerspiegelt, ist nicht von dieser Welt.

12 Kommentare

  1. Danke. Ich habe fast das Gefühl, selbst da gewesen zu sein. Du beschreibst deine Eindrücke unglaublich gut. ("Viele versuchen das Verarbeiten der Eindrücke dem Fotoapperat zu übergeben" sehr treffend!).

    AntwortenLöschen
  2. Que c'est beau. Ce monument est comme fondu dans la nature. Il en fait partie, il y est bien.
    Une fois de plus, tes photos sont exceptionnelles. Merci pour ce voyage !

    AntwortenLöschen
  3. Jaaa! Da waren wir auch letztes Jahr, so schön!
    Aber restauriert wird ja schon, nur "leider" von anderen Ländern, da die "Betreiberfirma" es nicht selbst macht und wie du schreibst nur den Rahm abschöpfst. Viel zu viel ist tatsächlich noch dort zu tun.
    Ich bin gespannt, ob es noch mehr Posts über eure Reise geben wird :).

    AntwortenLöschen
  4. Danke für die tollen Fotos und den wirklich interessanten Bericht! Diese Ruinen sind einfach überwältigend!
    Bitte noch mehr über Eure Reise!
    Saluti
    Ariane

    AntwortenLöschen
  5. das ist eine der beeindruckensten Tempel Anlagen - schöne Bilder - danke.
    Liebe Grüsse aus dem nicht so warmen Zürich,
    Andy
    PS. Habt ihr auch das Spital von Dr. Beat Richner besucht?

    AntwortenLöschen
  6. Wunderschöne Fotos! Und Deine Gedanken dazu - interessant. Ich fand's auch sehr beeindruckend.

    Ich überlege gerade, ob wir uns vielleicht getroffen haben und aneinander vorbei gelaufen sind. Wir waren Ende Dezember dort.

    AntwortenLöschen
  7. Grosses Kino! Ich hab schon soo viel davon gehört - und eines Tages, will ich da mal selber hin! Jetz umso mehr! :)

    Danke, dass du das mit uns geteilt hast!
    *marco

    AntwortenLöschen
  8. Danke für die schönen Bilder und deinen Bericht :)... es muss wirklich sehr beeindruckend sein diesen Ort zu erleben.

    AntwortenLöschen
  9. Wirklich schön! Warst Du auch in Bagan?
    Die kulinarische Seite: in Ankgor gibt es diesen leckeren, in Bambusstangen gedämpften Reis. Kann man als Snack mit der Hand essen, weil er von einem Stärkehäutchen umgeben ist und damit eine stabile Stange bildet, auch wenn man den Bambus weggeschält hat. Was ich nicht probiert habe: die gegrillten Vogelspinnen. Wääääääh!

    AntwortenLöschen
  10. Liebe Micha, Du hast einen sehr schönen Kochblog... und die Fotos herrlich.Gerne möchte ich noch mehr hören und sehen von Eurer Reise. Liebe Grüße nach Kambodia Leonide

    AntwortenLöschen
  11. Da sind wir auch bald - ich hoffe, ich kann annähernd so schöne Erinnerungen in Form von Fotos mit nach Hause bringen, wie die, die du mit uns teilst. Wunderbar!

    AntwortenLöschen

Für Kommentare gilt: die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) wurden an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.