Was den Pizzaboden anbelangt, da laufe ich mittlerweile auf Schienen. Ja, ich weiß, der Wild-Yeast-Pizzateig ist verhältnismäßig aufwendig zuzubereiten. Aber wenn ich uns zuhause Pizza machen, dann will ich als Unterlage einfach am liebsten diesen. Eingeschossen nennt man das wohl. Oder rituelle Handlung. Oder ausgesuchter Favorit.
Neben Pasta bin ich auch mit Pizza leicht zu beglücken. Beides esse ich auswärts nie. Ob die das so machen, wie ich das gerne mag? Zu hohes Risiko.
Aber oft gehen wir auch nicht essen. Insofern sind das recht große Töne gespuckt. Bon, dieses Mal also mit einer Zutat, die ich immer im Haus habe: Zwiebeln.
Die geschätzte Mme Hedonistin (bei der die öffentliche Küche zu meinem größten Bedauern schon länger kalt steht) meinte mal (sinngemäß): *Keine Idee, was heute kochen? Einfach mit Zwieben anschwitzen beginnen. Der Rest findet sich.*
Bei mir durften sie auf der Pizza die Hauptrolle übernehmen: drei Varianten der roten Zwiebel, wobei sémiane, ein Schalottenart, meine liebste ist.
Als Zwischenpolster, zwischen Boden und Belag, ist mein Erfolgsrezept ein ganz einfaches: alles, was als Dipp gut schmeckt, eignet sich meist genauso hervorragend für Tartes und Pizza. Ob Ziegenkäse mit getrockneter Tomate oder confiertem Gemüse oder Pesto - das funktioniert bestens. Auch mit Oliven.
Pizzateig nach Wild Yeast
2 Frühlingszwiebeln
2 rote Zwiebeln
2 simiane
1 handvoll grüne und schwarze Oliven
100g Ziegenfrischkäse
2 EL crème fraîche
1 EL Tapenade von der schwarzen Olive
2 TL Rosmarin, feingehackt
50g Comté, gerieben
Salz, Pfeffer
1 TL brauner Zucker
1 Stück Butter
Zubereitung:
Pizzateig rechtzeitig ansetzen und bis zum Ausrollen Falten und genügend Zeit geben.
Den Ofen mit einem Pizzastein sehr heiß vorheizen (m: 240°
Die Zwiebeln schälen. Von den Frühlingszwiebeln etwas Grün zur Seite legen. Die Zwiebeln halbieren und in Streifen schneiden.
Butter in einer Pfanne erhitzen. Die Zwiebeln bei mittlerer Hitze mit Geduld langsam goldbraun rösten. Den Teelöffel Zucker darüber karamellisieren lassen. Salzen und pfeffern.
Den Ziegenfrischkäse mit der Crème, der Tapenade und dem Rosmarin mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Den Pizzateig halbieren und zu zwei Fladen auswellen und jeweils auf ein Backpapier setzen. Den Boden mit der Ziegenkäse-Olivenpaste bestreichen. Die Zwiebeln darüber verteilen, ebenso die Oliven. Den geriebenen Comté über die Pizza streuen und mit Hilfe eines Backschiebers in den Ofen geben. Dort knsuprig backen (m: Fladen nacheinander gebacken). Vor dem Servieren mit etwas Grün von der Frühlingszwiebel dekorieren.
Die würde ich sogar zum Frühstück geniessen!
AntwortenLöschenLiebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Morgens, 8 Uhr in Deutschland: Einmal Pizza mit dreierlei Zwiebeln, bitte!
AntwortenLöschensehr fein!
AntwortenLöschendas rezept probiere ich auch mal aus.....
MERCI!
Eine Portion für mich bitte gleich zum 2. Frühstück! :-)
AntwortenLöschenKönnt ich jetzt auch gleich verdrücken.
AntwortenLöschenZwiebeln gehen bei mir immer und ich hab auch grundsätzlich mehrere Sorten im Haus ;-)
Schicke Zwiebelchen hast Du da...und eine herrliche Pizza. Die Zwischenschicht gefällt mir ganz besonders....bloß bei meinen Mitessern könnte ich damit nicht landen. Aber da ich ohnehin schon immer verschiedene Pizza mache - auf geht's :-)
AntwortenLöschenDu sprichst mir mal wieder aus der Seele. :) "...Neben Pasta bin ich auch mit Pizza leicht zu beglücken. Beides esse ich auswärts nie. Ob die denn das so machen, wie ich das gerne mag? Zu hohes Risiko..."
AntwortenLöschenAber Pizzaideen bei anderen bekommen, das mache ich gerne. Die Idee mit den Zwiebeln finde ich spannend und kann ich mir gut vorstellen.
Beim Pizzateig haben wir uns auch auf eine Rezeptur eingeschossen.
Es heißt zwar, 'das Bessere ist des Guten Feind', aber manchmal ist das Gute eben gut genug. :) In unserem Steinbackofen finden wir den Teig nach Jamie Oliver einfach als am schmackhaftesten und kommt unserem Ideal mehr als nahe. :)
Ciao Werner
Das sieht ja unverschämt gut aus! Schade das für diese Woche schon Zwiebeln zur genüge verplant sind, Freitag gibt es nämlich Zwiebelkuchen.. aber dieses Rezept wird deswegen nicht in Vergessenheit geraten und bald nachgekocht ;-)
AntwortenLöschenGanz liebe Grüße Trina ♥
was, nur EINE Sorte Rosmarin?
AntwortenLöschentrotzdem liebe Grüsse aus der Stadt.
ziebelerlei kann gar nicht genug sein für meinen geschmack :) und wie hübsch sie ist, die pizza. da könnte man doch vielleicht ein loch durchbohren und sie aufhängen ... (welch grauenhaftes selbstgeißelungsszenario!)
AntwortenLöschenliebe grüße!
Zwiebelpizza! Ich sitze hier lechzend vor dem Bildschirm und schmachte das Meisterwerk an! Für mich gibt's keine Pizza ohne Zwiebeln, so dass ich mir auch gestern Abend in der Pizzeria noch dieses Extra für den Belag geordert habe.
AntwortenLöschenDiese Version hier ist die absolute Steigerung! Habe ich zufällig mal keine Zwiebeln im Hause (ein bei mir eher unwahrscheinlicher Zustand), werde ich nervös...
Saluti
Ariane
Oh my... Ich fall um. Das ist wohl nimmer wahr! Den nächsten Urlaub buchen wir bei Euch! Du kochst doch sicher auch für Deine Gäste?!
AntwortenLöschen@Andy: Warum nicht? Aber Zwiebeln zum Frühstück? Ich nehms als Kompliment ;)
AntwortenLöschen@Christina: Hups, kein Knoppers? Sonnige Grüße :)
@RichtigGelbGestreift: Aber bitte gerne! Dafür teile ich meine Rezeptideen!
@Eva: Du auch?! Ob ich einen Pizza-Frühstücks-Service einrichten solle ;)
@Britta: Ohne Zwiebeln fehlt mir die Küchen-Grundausstattung. Sehe ich genauso.
@Susanne: Ich habe dieses Mal wieder zwei Fladen gebacken, die ich nacheinander gebacken habe. Selbstredend kann man die auch unterschiedlich belegen!
@Werner: Jaha, da kann ich nur ehrfürchtig knicksen. Aus dem Steinbackofen wird eine Pizza um Welten besser als aus dem Backofen. Möglicherweise sogar mit einem anderen Pizzaboden ;)
@Trina: Ohja, Zwiebelkuchen ist auch was Feines. Kenne ich aus dem Süddeutschen klassischerweise zu Federweißer.
@Svea: Dabei ist mir dieses Jahr Rosmarin aufgefallen, der viel dunkler blüht als unserer. Der würde bei uns im Garten bestimmt auch noch ein Plätzchen finden! Liebe Grüße zurück in la capitale!
@Mme Ulma: Zum Angucken alleine viel zu Schade! Wo bleiben da die so gerne gekitzelten Geschmacksknospen? Liebe Grüße zurück...
@Ariane: Hmmm, wahrscheinlich machen die in Rom im Steinbackofen auch äußerst passable Pizzen. Da würde ich meine Meinung bestimmt schnell ändern.
Und gell, so ohne Zwiebeln ist man in der Küche ein bißle nackig :)
@Yushka: Auch viele Pizzafans bei euch zuhause? Und nein, liebe Yushka: weder gebe ich Koch- und Brotbackkurse, noch koche ich für Feriengäste. Unsere Appartements sind für Selbstversorger.
Hast du noch ein Stückchen für mich übrig? Klingt alles sehr verlockend, sowohl der Teig als auch der Belag! Liebe Grüße Melanie
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